04.08.2025

Gemeinsam gut für 's Klima

„Wir schützen, was wir lieben“ - kleine Naturfreunde zeigen großen Einsatz. Unter dem Motto 'Gemeinsam gut für 's Klima' unterstützt die Bürger-Stiftung Stormarn kreisweit Projekte, die bereits bei Kindern Umweltbewusstsein wecken.

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Trittau/Bad Oldesloe „Kinder sind unsere Zukunft. Es ist so wichtig, ihnen Natur- und Umweltschutz nahezubringen. Wer soll 's lernen, wenn nicht sie?“ Michaela Plock ist Lehrerin an der Trittauer Mühlauschule und sitzt mit ihrer Klasse 2a am liebsten um den selbst angelegten Teich am Rand des Schulhofs. Dort wird gelesen, gemalt – und beobachtet: Der Molch taucht auf, die Wasserläufer zaubern Kreise, Libellen tanzen ums Schilf. „Weißt du was? Letztes Jahr hatten wir sogar einen Frosch!“, erzählt Isabella stolz, während Niklas einen Lavendelzweig unter die große Lupe nimmt.

Vorstand Ralph Klingel-Domdey

„Die Herausforderungen sind gesamtgesellschaftlich immens im Bestreben, eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Doch Aufgeben gilt nicht, zusammen können wir etwas bewegen. Deshalb sind all diese Projekte wichtig, die dabei helfen, Heranwachsende für den Schutz der Umwelt zu sensibilisieren.“

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„Je intensiver Kinder die Natur kennenlernen, desto größer wird ihr Anreiz, sie zu schützen“, ist Lehrerin Michaela Plock überzeugt. Umso mehr freute sie sich, als Ursula Otten von der Trittauer Bürgerstiftung den Kindern im April Tütchen voller Wildblumensamen in die kleinen Hände drückt. Der Stiftung liegt Naturschutz am Herzen: Sogenannte Grünpaten, also ehrenamtlich Engagierte, sorgen immer wieder für blühende Hingucker im Ort. „Doch langsam zwickt es bei dem ein oder anderen im Rücken“, sagt Ursula Otten. Die meisten Ehrenamtler der regionalen Stiftung, die auch das Café International, ein Treff für Menschen mit Fluchtgeschichte, organisiert, seien „nicht mehr ganz so jung“, fügt sie hinzu. Eine Herausforderung, vor der viele Stiftungen stehen. Umso wichtiger ist es der Trittauerin, bei jungen Menschen Lust am Engagement zu wecken. In der Mühlauschule hat es geklappt:

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Die Saat ist aufgegangen, die wilden Blumen locken mittlerweile Hummeln, Schmetterlinge und Bienen an. Und bei den Kindern ist – quasi ganz natürlich - Wissen gewachsen. Und die Liebe zur Natur. Isabella sagt: „Es gibt so viele Farben. Und es blüht so schön.“ Ihre Sitznachbarin Alex ergänzt: „Man kann so viel entdecken. Letztens saßen wir einfach unter einem Baum und haben den Vögeln, dem Wasser und dem Wind zugehört. Ich war richtig entspannt.“ Ein Handy vermisst hier niemand.

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Lehrerin Helen Fehrer sieht seit Jahren das Klassenzimmer „fast gar nicht mehr von innen“. Die 38-Jährige unterrichtet an der Stadtschule Bad Oldesloe und ist mit den Schülerinnen und Schülern überwiegend draußen unterwegs. Die gebundene Ganztagsgrundschule setzt seit 2018 das schulpädagogische Konzept der 'Draußenschule' um, bei dem die Kinder ein Mal pro Woche nicht im Zimmer auf ihren Stühlen sitzen, sondern an Lernorten in der Natur Erfahrungen sammeln, selbst ausprobieren, beobachten und staunen dürfen. „Wir haben super Kooperationspartner gefunden“, sagt Helen Fehrer, die auch Fachberaterin für Umwelterziehung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Kreis Stormarn ist. Zu den Lernorten gehören neben dem Wald und dem Moor auch ein Bauernhof, der alte Pastoratsgarten und eine Kleingartenparzelle.

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„Die Kinder sind immer ganz aus dem Häuschen, wenn wieder eine Tomate rot geworden ist. Sie sind so stolz auf ihre Arbeit!“, sagt Helen Fehrer, die es als großes Glück ansieht, ihren Schülerinnen und Schülern diese Erfahrung des Lernens nahebringen zu können. „Die Kinder sehen mehr, nehmen intensiver wahr und lernen die Welt kennen, wie sie wirklich ist.“ Wie ihre Trittauer Kollegin Michaela Plock ist sie der Überzeugung, dass das Wissen um die Natur und deren Bedeutung dazu führt, dass die kleinen Menschen gewissenhaft und wertschätzend mit ihr umgehen und sie schützen wollen – auch in ihrem späteren Leben.

Förderer des Umweltprojekts der Oldesloer Stadtschule ist neben der Bingo-Umweltlotterie und dem Draußenschulfonds die Bürger-Stiftung Stormarn. Die Dachorganisation, unter der sechs regionale Bürgerstiftungen und 43 Stiftungsfonds vereint sind, setzt sich seit 2007 mit Zeit, Geld und Ideen für ein gemeinschaftlich gutes Leben ein und ist mittlerweile die kapitalstärkste Bürgerstiftung des Landes. Bisher wurden mehr als 1,8 Millionen Euro für gute Zwecke und nachhaltige Aktionen verwendet.

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Unter der Überschrift „Gemeinsam gut fürs Klima“ unterstützt die Bürger-Stiftung Stormarn immer häufiger Projekte, die zum Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen dienen. So haben sich neben der Förderung der Draußenschule zahlreiche Stiftungsfonds an der Finanzierung sogenannter Energie-Kisten beteiligt. Die Holzboxen, die bisher an 15 Grundschulen im Kreis verteilt wurden, enthalten Unterrichtsmaterialien zum Thema Erneuerbare Energien. Forscherhefte und Experimente lassen aus der Wissensvermittlung ein lehrreiches Spiel werden, das etwa fünf Schulstunden von Dritt- und Viertklässlern füllen kann. Auch an der Trittauer Mühlauschule ist die Energie-Kiste mittlerweile fester Bestandteil des Unterrichts, gestiftet wurde sie von der Trittauer Bürgerstiftung.