11.11.2025
Sozialfonds unter dem Dach der Bürger-Stiftung Stormarn unterstützt Ehrenamtliche und ihre Familien nach Unfällen oder bei Krankheit. Ein starkes Netz für die, die helfen. Lob von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.
Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Bürger-Stiftung Stormarn, und Stormarns Kreiswehrführer Olaf Klaus bündeln ihre Kräfte für ein Ziel: Sie helfen Menschen, die anderen Leben retten.
Kreiswehrführer Olaf Klaus freut sich über die bisherige Unterstützung zahlreicher Förderer der neuen Stiftung.
Sie ist einzigartig in Schleswig-Holstein - und ein Leuchtturmprojekt, das Schule machen könnte: Die 'Stiftung Sozialfonds der Feuerwehren im Kreis Stormarn', neu gegründet unter dem Dach der Bürger-Stiftung Stormarn. Sie hilft schnell und unbürokratisch, wenn ehrenamtliche Feuerwehrleute und deren Familien in Not geraten.
„Wir haben rund 10.000 Einsätze im Jahr, Tendenz steigend“, sagt Olaf Klaus, Kreiswehrführer des Feuerwehrverbandes Stormarn. In 85 Wachen sind mehr als 3.600 Frauen und Männer Tag und Nacht bereit, in Sekundenschnelle auszurücken, wenn andere Hilfe brauchen. Und das ausschließlich ehrenamtlich. „Viele Einsätze sind dank unserer regelmäßigen Übungsdienste Routine: technische Hilfe, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume“, erzählt Klaus. Doch dann gibt es auch noch die anderen. Die, die man nicht so schnell vergisst: Schwere Unfälle, Großbrände, Einsätze mit Toten und Schwerstverletzten. Wo andere in Panik geraten, packen die Feuerwehrleute an. Sie retten, löschen, bergen und schützen.
Olaf Klaus, seit 30 Jahren aktiver Feuerwehrmann, hat viele Einsatzszenarien erlebt. Er weiß, wie herausfordernd die Arbeit für Feuerwehrleute ist – körperlich wie seelisch. „Umso wichtiger ist es, dass auch ihnen geholfen wird, wenn sie selbst in Not geraten. Sei es durch einen Unfall, eine schwere Krankheit oder nach besonders belastenden Einsätzen“, sagt er. Es gebe zwar Unterstützung, beispielsweise die PSNV, die Psychosoziale Notfallversorgung, die Einsatzkräften bei besonders dramatischen Einsätzen zur Seite steht. Und die Feuerwehr-Unfallkasse, die jedoch nicht alles abdecke. Klaus will eine Hilfe ermöglichen, die den ehrenamtlichen Rettern ohne aufwändige Antragstellung auf schnellstem Weg zugutekommt. „Der Sozialfonds soll dort einspringen, wo Bürokratie an Grenzen stößt.“
© Frank Pete
„Die Stiftung ist ein starkes Versprechen. Sie hilft dort, wo staatliche Unterstützung endet und menschliche Solidarität beginnt.“
Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Bürger-Stiftung Stormarn, liegt das Wohl von Einsatzkräften besonders am Herzen.
Ein starkes Netz für die, die helfen
Mit der Idee wendet er sich an Jörg Schumacher, den Geschäftsführer der Bürger-Stiftung Stormarn. Bei ihm rennt er offene Türen ein. „Das Ehrenamt ist unverzichtbarer Pfeiler unserer Gesellschaft“, sagt Schumacher.
Seit Jahrzehnten ist Stiftungsarbeit sein Geschäft, zunächst als Leiter der Stiftungen der Sparkasse Holstein, seit 2007 auch als Geschäftsführer der Bürger-Stiftung Stormarn. Diese zählt heute zu den erfolgreichsten Bürgerstiftungen bundesweit und ist mit einem Kapital von 12,3 Millionen Euro die finanzstärkste Bürger-Stiftung in Schleswig-Holstein. Knapp zwei Millionen Euro konnten bereits für unterschiedlichste Projekte ausgeschüttet werden, die eines eint: Sie sorgen für ein sozialeres, lebenswerteres Umfeld. In sechs regionalen Bürgerstiftungen und rund 50 Stiftungsfonds, für die die Dachorganisation alle administrativen Aufgaben übernimmt, spenden mehr als 360 Freiwillige ihre Zeit.
Jörg Schumacher, der selbst viele Jahre im Rettungsdienst tätig war, sagt: „Die Feuerwehrleute haben besonders viel Wertschätzung verdient. Sie opfern ihre Freizeit zum Wohle anderer. Sie setzen sich Gefahren aus und leisten einen mental und körperlich anstrengenden Dienst.“
Stiftung Sozialfonds der Feuerwehren im Kreis Stormarn, Sparkasse Holstein, IBAN DE94 2135 2240 0179 2981 12
Aus der Idee von Kreiswehrführer Klaus wird mit Schumachers Unterstützung das Konzept der 'Stiftung Sozialfonds der Feuerwehren im Kreis Stormarn' geboren. Schirmherr ist Kreispräsident Hans-Werner Harmuth. Er sagt: „Die Feuerwehren haben eine herausragende Bedeutung in Stormarn. Sie sind unverzichtbar. Sie retten Leben und sind für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Behörden verlässliche Partner." Jörg Schumacher ergänzt: „Die Hilfen über den Sozialfonds schließen Notlagen der direkten Angehörigen ausdrücklich mit ein. Sie ermöglichen es schließlich erst, dass ihre Väter, Mütter, Partnerinnen und Partner das sehr zeitintensive Ehrenamt ausüben.“ Krankenkasse und Staat sichern zwar die reine Existenz. „Doch der Fonds greift tiefer“, so Schumacher. „Es geht nicht nur um medizinische Hilfen, Fahrtkosten und Verdienstausfall. Es geht um den Erhalt der Lebensqualität. Wenn einer erschöpften Kameradin nach einem schweren Einsatz ein Wochenende an der Ostsee helfen kann, um neue Kraft zu tanken, dann soll das möglich sein.“ Nicht jeder könne sich solche wichtigen Auszeiten aus eigener Tasche leisten.
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterling-Waack zeigte sich bei der Gründungsfeier in Travenbrück beeindruckt. Sie sagt: „Die Stiftung ist kein Ersatz für die Krankenkasse. Sie ist ein starkes Versprechen: Wir halten zusammen und lassen niemanden allein. Sie hilft dort, wo staatliche Unterstützung endet und menschliche Solidarität beginnt.“
Sie wollen sich finanziell engagieren? Auf lange Sicht sollen Erbschaften und Zustiftungen das Stiftungskapital erhöhen.
Langfristig helfen – heute und morgen
Die 'Stiftung Sozialfonds der Feuerwehren im Kreis Stormarn', bildet eine verlässliche rechtliche Basis. Sie profitiert von der Erfahrung der Bürger-Stiftung Stormarn, die über Jahre hinweg ein wertvolles Netz aus Kontakten, Ideen und Unterstützern geknüpft hat. Auf lange Sicht sollen Erbschaften und Zustiftungen das Stiftungskapital, das rund 20.000 Euro umfasst, erhöhen. Dessen Erträge werden ausgeschüttet und verwendet. Schnellere Hilfen versprechen Spenden: Sie können zeitnah und in vollem Umfang sofort eingesetzt werden. „Auch hier ist die Resonanz bisher sehr positiv“, sagt Kreiswehrführer Olaf Klaus. Der Oldesloer hofft, dass zu den bisherigen Spendern noch viele weitere kommen. „Jeder von uns kann in die Lage kommen, die Menschen zu brauchen, die ihre Freizeit opfern und ihr Leben riskieren, um anderen zu helfen. Sie verdienen es, dass auch sie im Notfall nicht alleingelassen werden.“