18.04.2023
Ein Filmabend mit anschließender Austauschmöglichkeit für Betroffene, Angehörige, Fachleute und Interessierte. Am Mittwoch, den 24. Mai 2023 um 19 Uhr lädt die Eheleute Schmöger-Stiftung zu einem Filmabend mit anschließender Diskussion ins Peter-Rantzau-Haus, Manfred-Samusch-Straße 9 in Ahrensburg ein. Gezeigt wird die Dokumentation „Bipolar-hautnah “der Filmemacherin Andrea Rothenburg, die nach der Vorführung mit Malte Reller, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie über Erfahrungen und die Dokumentation diskutieren.
Der spannende und kostenlose Filmabend in Ahrensburg ist für Interessierte, Angehörige, Betroffene und Fachpersonal zum Thema psychische Erkrankungen gleichermaßen geeignet.
In dem Film beschreiben drei von einer bipolaren Störung Betroffenen, wie sie ihre Krankheit erfahren und mit ihr leben: die Juristin Jutta Berger, der Musiker und TikToker Erik Formosa und der Künstler Andreas Schmidt. Dazu berichten Tochter und Ehemann sowie Lebenspartner aus der Sicht der Angehörigen, welchen Einfluss die Krankheit jeweils auf das Familienleben hat.
Prof. Dr. Andreas Reif, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Frankfurt erläutert das Krankheitsbild: An einer bipolaren- Störung, früher manisch-depressiv genannt, leiden in Deutschland 1 Mio. Menschen. Sie hat eine hohe genetische Komponente. Die Krankheit bleibt oft lange Zeit unentdeckt, da die Betroffenen lange Phasen haben, in denen es ihnen gut geht und sie ein ganz normales Leben führen. Erst in den akuten Phasen der Depression und noch eher der Manie wird sie bemerkt. In der Depression ziehen die Menschen sich eher zurück, während sie in der manischen Phase viel Antrieb und Energie haben, umtriebig sind, wenig schlafen und manchmal „komische Dinge“ tun.
Wir freuen uns darauf, Sie und die Filmemacherin Andrea Rothenburg in der Manfred-Samusch-Straße 9 in Ahrensburg zu begrüßen. Nach der Filmvorführung können die Besucher/innen Fragen an die Regisseurin Andrea Rothenburg stellen und miteinander über die Dokumentation oder auch eigene Erfahrungen diskutieren.
Die bipolare Störung, so Prof. Dr. Reif, sei gut medikamentös und psychotherapeutisch behandelbar, wenn die Patienten /Patientinnen kooperieren. Das sei nicht immer ganz einfach, weil sich die Manie gut anfühlen kann und der Verzicht auf dieses Hochgefühl durchaus schwierig sein kann. Für die Angehörigen ist die bipolare Störung eine hohe Belastung, weil sie mit beiden Polen der Krankheit konfrontiert sind und sich dazu verhalten müssen.
Nach der Filmvorführung können die Besucher/innen Fragen an die Regisseurin Andrea Rothenburg und Malte Reller, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapiestellen stellen und miteinander über die Dokumentation oder auch eigene Erfahrungen diskutieren. Die Diskussion moderiert Ursula Pepper für die Eheleute-Schmöger-Stiftung, deren Stiftungszweck es ist, depressiv erkrankten Menschen und Angehörigen zu helfen und über die Krankheit aufzuklären und zur Entstigmatisierung beizutragen.
Der Eintritt ist frei.
Mehr über die Arbeit der Stiftung erfahren Sie in der Rubrik Regionales.