03.06.2023

Bipolar- hautnah : Erster Filmabend war ein voller Erfolg!

Weit über 100 Gäste waren am 24. Mai 2023 ins Peter-Rantzau-Haus in Ahrensburg gekommen, um den Film „bipolar-hautnah“ der Regisseurin Andrea Rotheburg zu sehen. In der 60 minütigen Dokumentation erfuhren die Zuschauer/innen, wie es der Juristin Jutta Berger, dem Musiker und Tik Toker Erik Formosa und dem Künstler Andreas Schmidt mit ihrer bipolaren-Störung in den depressiven und manischen Phasen ergeht.

Screenshot 2023 06 07 121332

Zu Wort kommen auch Angehörige. Allen ist es wichtig, dass im Familien- und Freundeskreis offen mit der Krankheit umgegangen wird, dass umfassende Informationen über die Krankheit eingeholt werden und in schweren akuten Phasen medizinische Hilfe in Anspruch genommen wird - manchmal ist ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik nötig.

Es war sehr tröstlich zu hören, dass alle Betroffenen auch sehr lange Zeiten erleben, in denen es ihnen gut geht und sie gelernt haben Anzeichen eines neuen „depressiven oder manischen Schubes“ bei sich wahrzunehmen und dadurch besser mit der Krankheit umzugehen wussten.

Prof. Dr. Andreas Reif, Direktor der Frankfurter Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie erläuterte, dass die manischen Phasen für die Betroffenen durchaus als großartig empfunden werden, man fühle sich geradezu allmächtig und will daher ungern auf diese Erfahrungen verzichten.

Der Ehemann von Jutta Berger bemerkte, dass ihn die manischen Phasen seiner Frau mehr beunruhigten als die depressiven, obwohl letztere wegen der Suizidgefahr weitaus bedrohlicher waren. Ihre Tochter befand: „Ich liebe meine Mutter, egal welche Mama sie gerade ist.“

Andreas Schmidt bekannte, dass er in seinen „normalen Zeiten“ Geld spart, das ein in seinem manischen Kaufrausch unkontrolliert ausgibt. Der Musiker Erik hat sehr berührende Songs komponiert, die die tiefe Melancholie zum Ausdruck bringen.

Screenshot 2023 06 07 121246 v2

Nach diesen sehr berührenden und eindrücklichen Aufnahmen und Aussagen, konnte das Publikum der Regisseurin und dem anwesenden Psychotherapeuten Malte Reller Fragen zum Film und zur Krankheit „bipolare Störung“ stellen.

Frau Pepper, die den Abend moderierte, möchte an dieser Stelle auch noch einmal die Kontaktdaten für bestehende  Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige bereitstellen:

Im Peter-Rantzau- Haus gibt es die Selbsthilfe -Gruppen Depressionen und Ängste mit Katrin Jaeger, Christiane Thiemann und eine Männergruppe mit Sven Philipp Eggers. Kontakt über das Peter-Rantzau-Haus 04102-211515.

Die Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch erkrankter Menschen in Ahrensburg trifft sich jeden 1. Und 3. Montag im Monat 20-21.30 im Uns Huus, Manhagener Allee 17. Kontakt: Lieselotte Jürgensen : 4102-679 0045 oder lieselottejuergensen@gmail.com

Selbsthilfegruppe Trittau: dienstags alle 2 Wochen in einer ungeraden Woche um 10 Uhr im Bürgerhaus Trittau, Europaplatz 7.  Kontakt:  Michael Fischer 04102- 691322 abgmichael@gmx.de

 

Haben Sie Lust bekommen, sich für die Eheleute Schmöger-Stiftung zu engagieren?

Mehr über die Arbeit der Stiftung erfahren Sie in der Rubrik Regionales.