19.02.2024
Die Stiftung Kinder und Jugendliche in Stormarn unterstützt mit 1.500 Euro das SOS Kinderdorf in Harksheide. In der Arbeit mit den Pferden können die Kinder und Jugendlichen ihre Schutzhülle öffnen, entspannen und beginnen zu den Tieren eine Beziehung aufzubauen, die von Vertrauen und Respekt gekennzeichnet ist, so Stifterin Ursula Becker.
Es kommen zunehmend Kinder und Jugendliche ins SOS Kinderdorf Harksheide, die mit den üblichen stationären Angeboten der Kinderdorffamilien oder Wohngruppen aufgrund ihrer Erfahrungen nicht mehr ausreichend erreichbar sind. Hier setzt die Pferdepädagogik "Ross & Racker" mit einem Ansatz an. Durch die Natürlichkeit der Sozialisation der Pferde, der klaren Körpersprache und Verhalten, spiegeln die Pferde das Verhalten der Kinder, ganz ohne zu werten. Beziehungsformen können von den Kindern und Jugendlichen neu erlebt, alte Muster verändert werden. In der Arbeit mit den Pferden können die Kinder und Jugendlichen ihre Schutzhülle öffnen, entspannen und beginnen zu den Tieren eine Beziehung aufzubauen, die von Vertrauen und Respekt gekennzeichnet ist. Die Erfahrungen können durch die pädagogische Begleitung und Unterstützung dann in den Alltag integriert werden.
Die Pferdearbeit im Kinderdorf ist eingebettet in die pädagogische Arbeit:
„Sie suchen sich immer das heraus, das am dichtesten an ihrem Problem dran ist. Traurige Kinder zum Beispiel wählen oft Rapunzel. Sie ist eine ganz Ängstliche, die sich aber immer rotzfrech benimmt“, sagt Mona Pelz Pferdepädagogin im SOS-Kinderdorf.
Die Übung ist eine Herausforderung für die Kinder. „Ein 300 Kilogramm schweres Pony als so kleiner Mensch zu bewegen, ist eine irre Aufgabe“, sagt Pelz. „Da bleibt wenig Verhandlungsmasse – du kannst nicht einfach befehlen, jetzt geh nach rechts.“ Sie haben die Möglichkeitsich selbst neu kennenzulernen und durch die enge Beziehung zu einem Pferd Fähigkeiten zu entwickeln, die ihnen auch in ihren sozialen Interaktionen weiterhelfen. „Pferden ist es egal, ob man eine Markenjeans trägt – sie spiegeln den Menschen, so wie er ist, wertfrei, nicht berechnend und gänzlich unverstellt“, sagt Pelz.
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